Die Wochen vor der Eurobike sind von reichlich redaktionellem Stress und viel Improvisation geprägt. Ähnlich wie bei großen Rennen, bei denen es immer heißt „die größte Herausforderung ist es, es zur Startlinie zu schaffen“, gilt das auch für die Weltleitmesse in Sachen Fahrrad: Meistens reist man bereits reichlich übermüdet zur Messe an und hat extreme mentale und emotionale Hoch/An/Überspannung. In heimischen Gefilden greife ich da zu einem einfachen Mittel: Rauf aufs Rad und Körper und Geist mal so richtig durchlüften: Den einen (Körper) im Vordergrund ausbelasten, damit im Hintergrund die anderen (Seele und Hirn) zur Ruhe kommen können.
Genau deshalb habe ich mir den (organisatorischen) Stress gemacht, ein Anradeln in den Kalender zu pressen und die Strecke einwenig zu planen. Sonntag ging es knapp 190 Kilometer von Göttingen bis westlich von Fulda. Gegenwind, egal! Nieselregel, egal! Die Beine schwer, egal! Der Kopf total frei, sehr gut!
Am Montag die verbliebenen 80 km nach Frankfurt, passend zu späten Mittagessen (14:00 Uhr) mit Oskar war ich vor Ort – dann bis Samstag Nachmittag Messe-Rock-n-Roll und per Zug nach Fulda, knapp 15 km zu Martina und Walter und am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und Rückenwind dann 165 km zurück nach Göttingen. Zügig gefahren und zuhause war der Stress der Messe weit weg!