Ich mag es sehr, das Angenehme mit den Nützlichen zu verbinden, deshalb bin ich kurzer Hand über einen Stopp bei Kay und Riese & Müller zu „Schlaflos im Sattel“ angeradelt. Dass der ICE später dran war, bringt mich Bahn-Fan nicht mehr aus der Ruhe. Dafür aber ein Schockmoment beim Einsteigen: Statt Wagon mit Radabteil nur ein Sitzwagen. Die Schaffnerin wies mir locker ein 6er Abteil zu und mein Rad und ich fuhren entspannt klimatisiert und für uns allein bis Fulda. Der Wechsel in den RE brachte uns mitten in die „9-Euro-Hölle“: Es war Rappel voll, kaum Platz fürs Rad und bullenheiß!
Anderntags fuhr ich im Derny-Style hinter Kay von Offenbach ins Mühltag und hatte die ersten 40 Kilometer bei 25°C vor dem Frühstück und dem Geschäftstermin in den Beinen. Nach der Arbeit und kurz nach 11.00 Uhr ging es dann bei echter Hitze auf die gut 100 Kilometer Richtung Weidenthal. Selten so in der Sonne gegrillt. Die zwei Liter waren noch vor der Überfahrt des Rheins in Worms geleert und keine der Winzerschenken hatte zur Mittagszeit geöffnet. In einem Dorf schnorrte ich Häuslebauer nach Wasser an … und bekam ein kaltes Radler und Trinkflaschen mit kalten Wasser samt Eiswürfeln. Das reichte bei gut 39° C im Schatten (den es aber defacto nicht gab) kaum eine Stunde. Seit gefühlten 89087654435678907654367890876543789 Jahren habe ich mal wieder an einer Eisdiele gestoppt. Weniger Kilometer danach nochmals an einem Biergarten und mich dann dennoch dehydriert ins „Tal der Liebe“ gerettet. Selten war ich so fertig wie an diesem Donnerstag Nachmittag. … Egal, nachdem ich ein wenig aufgepäppelt wurde konnte ich in das schönes Rad-WE des Jahres starten.