Wir nächtigten komfortabelst im Stroh nur einen Vogelschiss von Bernd Höcke (mehr hier oder dort) entfernt. Dass unsere erste bemerkenswerte Station auf der Tour „Teufelskanzel“ hieß, hätte man als Omen für den Tag verstehen können. So zeigte sich das aus Retrospektive. Aber von vorne: Wie radelten via besagter Teufelskanzel zum Grenzmuseum Schifflersgrund und am tollen Hofcafé von Kristina Bauer vorbei (leider zu unserer Durchfahrtszeit noch geschlossen). Von dort ging es direkt ins Eichsfelder Bergland östlich der Werra. Hoch und Runter in einem eher unrhythmischen Wechsel. Was wie ein leicht sandiger Film auf dieser Forststraße wirkte, entpuppte sich als schienbeintiefer „Peanutbuttermud“ – er verklebte unsere Räder komplett. Wir putzten eine Viertelstunde an den Rädern und dann dachte ich mir „den Antrieb kannste frei radeln, das spart Zeit“ … Hohe Lernkurve: „Wer nicht ordentlich putzt, der muss leiden“ – Schaltauge-Haltebolzen-Abriss. 45 Minuten später waren die Räder dann wirklich sauber und das Schaltwerk irgendwie mit wenigen Gewindegängen wieder am Rad. Dafür wurde die Platte wenige Kilometer nach dem Mud-Terror extra für uns gemäht. Und in Treffurt reitet man zum Bäcker …
Mittlerweile hatte Regen eingesetzt, als wir „unzählige Hügel“ (ok, sind wir ehrlich, „Rampen“ ) später die „Aktion Baumkreuz“ passierten und in eine kaum 15 Kilometer lange Passage einbogen, die von GSTlern „liebevoll“ „die grüne Hölle von Ifta“ genannt wird: Ein Konglomerat von gut einem Dutzend wirklich steiler Anstiege, auf denen die querleitenden Lochplatten teilweise in Serpentinen gelegt wurden. Das ganze mitten in den Rabatten ohne verbindenden Wert für Einwohner oder Touristen und deshalb entsprechend verwahrlost und zugewachsen.
Franky und ich kämpften uns bei strömenden Regen durch diese „grüne Hölle“. Anschließend ein „Paarzeitfahren“ zum nächsten Radladen. Inhaber Basti war es ein Fest, uns Abenteurern zu helfen! Dann rollerten wir durchs Tal Richtung Spot und passieren um 19:53 einen Supermarkt, der um 20:00 Uhr schloss – perfektes Timing nach dem härtesten Tag der Gentlemen-GST!
Hintergrund: Das war eine besondere Tour Anfang Juni, statt die „reguläre“ GST zu fahren, habe ich mich mit ein paar Kumpels auf den Weg gemacht. Binnen zehn Tagen sind wir von Travemünde zum ehemaligen Dreiländereck gefahren und haben dort anderntags die #GST19lern auf den Weg gebracht … Einen ausführlichen Bericht darüber wird im nächsten Jahr im WALDEN-Magazin erscheinen. Weil ich aber einfach mit meiner Freude über die Tour nicht so lange warten kann, hier schon einmal einige Bilder:
Irgendwie erinnern die Bilder an den Candy 2018 …