September-Overnighter: sonniger Start, frostiges Finale

Seit Sonntag waren wir drei Jungs scharf auf den Overnighter am Freitag. Würde sich das Wetter halten? Hoffentlich kommt keine Krankheit oder ein Termin dazwischen! Und dann war da noch die etwas „wacklige Zusage“ eines Sohnemanns, die die Tour gefährdete. Das Losbrechmoment konnte aber ab Freitag um kurz nach Vier überwunden werden und wir rollten bei strahlendem Sonnenschein westwärts aus Göttingen heraus:

Am letzten Supermarkt der Stadt wurde sich verproviantiert, nicht nur für die kleinen Teilnehmer solcher Touren immer wieder ein Höhepunkt. Dann ging es über einen ausgeschilderten Wanderweg direkt ins Grüne. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenige Meter man braucht, um der Zivilsation – für mitteleuropäische Städterverhältnisse – zu entkommen. 

So hatten wir die ersten fünf Kilometer und auch ein paar Höhenmeter schnell hinter uns. Kleine Trink- und Pinkelpause inklusive. Oskar war ein schlauer Fuchs und hatte den Feedbag mit einer Haribotüte „Mini-Colorado“ bestückt … schmeckt super und hellte die Stimmung noch weiter auf! Nach einer Woche Schule, bzw. Büro, sind die ersten Meter Richtung Wald so erholsam, sie spülen den Kopf derart fix frei. Fantastisch!

Der Antritt der Jungs ist auch mit Taschen kräftig – Berge kapitulieren zusehens angesichts der präpubertären Beinkräfte!

Und der alte Herr mit Hänger am Rad fährt hinterher. Doch ich habe das Essen und die Getränke, ohne mich läuft am Ziel also ohnehin nichts! Fahrt Ihr nur volle Kanne voraus!

Fotostop an einer ICE-Brücke, ein freundlicher Spaziergänger macht Selbstauslöser-Turnereien unnötig.

Bei Kilometer sechs ging es richtig in den Wald. Die Wege und der Fahrstil (samt Gesichtsausdruck) wurden wilder.

Oskar hat quasi die gesamte Tour gefilmt, da steht noch ein wenig Schneidearbeit an, aber dann folgt das Video mit dem Titel „My First Overnighter Movie“. 

Nach knapp 15 Kilometern und zwei Stunden waren wir am Ziel. Mit der Sonne verschwanden auch die Celsius, deshalb machten wir uns direkt daran, ein Feuer zu entfachen.

Der Herbst ist einfach genauso schön wie tückisch. So warm es in der Mittagssonne ist, so schnell wird es abends kalt. Zur Sicherheit hatte ich Feuerlöschwasser mitgenommen … mit den Jungs ist immer etwas Vorsicht geboten.

Für die kleinen Overnighter gab es Chips zum Nachtisch, der große durfte einen „Dank-an-Walter-Cocktail“ genießen.

Wenn man morgens die Augen aufmacht und von diesem Anblick begrüßt wird, dann ist die Welt mehr als in Ordnung und der Alltag weit weg.

Aus dem Schlafsack heraus bedient:

Knapp 30 Minuten liegen zwischen den beiden Fotos. Die Sonne hat uns ordentlich gefoppt. Hier oben war es eigentlich ganz warm. Das sollte sich im Talnebel deutlich ändern.

In den Senken hatte es kaum 50 Meter Sicht und nur wenig über null Grad – die Stimmung der Jungs war etwa so abgekühlt wie die Füße und Finger. Die Pausen wurden häufiger.

Zuhause angekommen brachte eine warme Dusche mit anschließendem Frühstück samt heißem Kakao die Lebensgeister zurück.

Mein Fazit: Packe mit Kinder immer mindestens zwei Bekleidungsschichten mehr ein als nötig scheinen, die Kinder werden es dir danken! Und weil man so oft pausieren muss, bzw. so locker pedaliert, fröstelt man selbst auch weniger mit Extraschichten.

6 Comments

  1. Dominik Montag, der 30. September 2013 at 14:07

    Lieber Gunnar, eine grossartige Sache, das sind die tollsten Abenteuer, die Du Deinen Jungs bieten kannst. Nachhaltig im wahrsten und besten Sinn des Wortes! Hoffentlich findest Du viele Nachahmungstäter/-innen. Gegen sowas kann jeder Freizeitpark doppelt und dreifach einpacken!

    Herzlicher Gruss aus der Schweiz, Dominik

    P.S.: Dürft gerne mal in unsere Gegend overnighten kommen!

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  2. walter Montag, der 30. September 2013 at 15:09

    eine echt coole Sache, ihr DREI JUNGS :-)
    So einen Papa und so motivierte Kids kann man sich nur wünschen!
    Und ich bin mir sicher, daß die Beiden jetzt jedes Wochenende fragen,
    wanns das nächste Mal rausgeht :-)

    als meine beiden Kids noch jünger waren, habe ich das auch zelebriert,
    allerdings zu Fuß, siehe http://www.walter-lauter.de/fotos-outdoor-survival/2010-1/outdoor-kids/

    MORITZ und OSKAR, haut rein !!!

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  3. Bernd Freitag, der 15. November 2013 at 10:56

    Kam vor ca 20 Jahren wieder zum radfahren, weil ich mit meinem damals 7 Jahre alten Sohn solche Abenteuer erleben wollte. Wir reden heute noch von diesen ersten Erlebnissen, wenn wir gelegentlich MTB-Ausfahrten unternehmen. Diese Erinnerungen bleiben wirklich fest verankert.
    Cheerio
    Bernd
    Infos zum 2014 Weinviertel Trail (Race) werde ich dir demnächst (1 Monat) senden.

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  4. Matt Franklin Sonntag, der 8. Dezember 2013 at 07:30

    Outstanding trip! I have two boys also and we must make the same family trips next summer.

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  5. thomas Sonntag, der 13. August 2017 at 07:52

    Wie oft mussten die Jungs unterwegs pissen

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    1. Gunnar Fehlau Dienstag, der 15. August 2017 at 13:35

      Komische Frage … nicht überdurchschnittlich oft jedenfalls!

      Reply

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