Dinge brauchen ihre Zeit, Dinge haben ihre Zeit! So verging eine halbe Ewigkeit, bis dieser gemeinsame Overnighter mit Recep endlich gelang. Doch was lange währt, wird wirklich gut. Ein wahrer Rausch mit reichlich Rauch an steilen Schwärzwälder Hängen.
Es beginnt, wie es am besten immer beginnt, wenn ich nicht direkt vor der eigenen Haustür starte, mit der Bahn. Der ICE hämmert einen mit bis zu 300 km/h quer durch die Republik und kaum vier Stunden später – die sich noch bestens produktiv am Rechner nutzen lassen – entsteige ich entspannt der eisernen Boden-Boden-Rakete. Flugs wird die nicht benötigte Ausrüstung in Receps Auto geworfen. Den Weg in den Schwarzwald weisen uns Gregor, visuell ein „Fitfucker“ wie er im Buche steht, aber mit Sinn für gruppendynamische Langsamkeit und geselligem Gemüt, und der „lange Tobi“, dessen schlacksige Stelzenbeine den „Rossi“ mit dem SingleSpeedCrosser niederringen. Kurz: Ein illustres Quartett.
Wie schrauben uns die „SWR-Serpentinen“ hoch, ein lokaler Hotspot für Biker: Es ist citynah und erlaubt schon echtes Biken! Auf dem Rossi sind wir einige Umdrehungen (Gregor schafft es im Rennmodus in einem Drittel der Zeit …) später und erklimmen auch den Turm:
Während Gregor und Tobi noch hadern, ob wir mit unseren Bikes samt Gepäck wirklich diesen Weg fahren sollten, biegen Recep und ich direkt in die „Borderline„-Passage ein – die lokale Downholl-Strecke geradewegs zurück ins Tal nach Freiburg! Ich bin noch unentschieden, was mehr Spaß gemacht hat: War es die Strecke an sich? Wobei ich, so ehrlich muss man sein, um die Sprünge stets den Chickenway genommen habe, die Anlieger und Stufen waren aber meine! Oder doch die sichtlich irritierten Testfahrer des Bike-Festivals, das am gleichen Wochenende in Freiburg stattfand? Während einer kleinen Stärkung am Biosk (Wollten oder sollten die nicht eigentlich fahrstil-Händler sein?) einigten wir uns auf ein Remis.
Wir lassen Freiburg und damit Gregor und Tobi hinter uns (besten Dank bei der Gelegenheit nochmals für die fantastische Tourenleitung!) und pedalieren flussaufwärts wieder in den Schwarzwald. Wir entfliehen der Stadt, der Wald saugt uns mehr und mehr auf. Die Autos werden weniger, die Ortschaften zusehends zersiedelter und wir landen nach den Adrenalinstößen des Vormittags langsam im Touringmodus. Wären da nicht die kleinen Hindernisse eines jeden Overnighters:
Doch schließlich ist das Ziel (wird nicht verraten) in Sicht und auch erklommen.
Wir teilen uns den Spot mit einer anderen Gruppe. Die friedliche Koexistenz währt bis etwa 1:00 Uhr, dann sind wir allein, und das tut unserer Freude über den Ausblick keinen Abbruch.
Die Gewissheit, den Sonnenuntergang ebenso wie den Sonnenaufgang in voller Gänze am Horizont sehen zu können, macht diesen Spot wirklich sehr bemerkenswert. Recep, gut gewählt! Dass zudem fast Vollmond herrschte, machte die Nacht perfekt!
Die Stunden am Lagerfeuer verfliegen rasant, es gilt wie immer: Am Lagerfeuer bleibt am Lagerfeuer!
Am Morgen – und das mache ich nicht so oft – haben wir das Feuer nochmals entfacht und verbrachten dort weitere gemütliche zwei Stunden, bevor wir, einem Sturzflug gleich, wieder talwärts bretterten.
Eine herrliche Mischung aus Laktat, Adrenalin, Lagerfeuer und feinster Natur! In Freiburg trafen wir Tobi und seine Esther, ein Frühstück und schwups ging es via DB – diesmal mit ein wenig Schaffnerstress wegen des Rades – zurück gen Heimat.
Schwarzwald, ich komme wieder! Ach, Recep, lass uns mal unsere Terminkalender nebeneinander legen, wann passt das in naher Zukunft?
Nice! Da war er im Ländle :)
Schöne Fotos, schön(st)e Landschaft! Ich kann den Schwarzwald riechen. Da bekomme ich als „Bobbele“ Heimweh. Super Location. Wenn ich nur wüsst wo ihr da genau wart…
Grüße
Ha, jetzt weiß ich, woher ich den Recep auch „kenne“.
Oder besser gesagt, schon mal gesehen habe:
https://www.youtube.com/watch?v=Xuv8YK2zMGs#action=share
Grüße
Mario