Wer in die Wüste geht, der muss die Oasen kennen. Und wer auf der Tour Divide fährt, der muss die Radläden kennen. Der wohl berühmteste Bikeshop der Tour Divide ist „The Outdoorsman“ in Butte/Montana, von jeher unter der Leitung der „Leipheimer“-Familie. Berühmtester Sproß ist der Levi Leipheimer, der mehrfach die Tour de France fuhr. Sein Bruder Rob führt den Laden seit vielen Jahren. Ende November wird er die Ladentür das letzte Mal schließen, wie gestern auf der Facebook-Seite des Ladens bekannt gegeben wurde. Der Laden ist nicht nur durch die Szenen im „Ride the Divide“-Film bekannt geworden, immer wieder wurde „The Outdoorsman“ vom Bicycling-Magazin in die Top 100 der US-Bikehops gewählt.
Faktisch jeder, der der GDMTBR folgte, nutzte Robs Laden, um Blessuren am Rad zu beheben oder sich schlicht einen Moment zu laben, denn Rob und sein Team haben stets während der Tour Divide ein kostenloses Büfett für die Fahrer gehabt und Reparaturen wurden zum Materialpreis ausgeführt. Dabei war die ganze Familie eingespannt, Sohn Robbie, Tochter Heide und auch seine Mutter Yvonne. Man fühlte sich einfach wie auf einem Familientreffen in einem Radladen. Bei meiner Tour Divide 2013 wurde ich genauso herzlich aufgenommen und Rob war mir eine große Stütze (wahrscheinlich hat er davon gar nicht viel mitbekommen), als ich die vielleicht schwerste Entscheidung meines kompetetiven Radsportlebens fällen musste und meine Tour Divide in Butte beendete. Er gab mit den Tipp, ein paar Tage im Yellowstone auszuspannen und anschließend im „The Outdoorsman“ zu helfen, wenn die Fahrer des Grand Depart durch Butte kamen. Gesagt, getan! So war ich für drei Tage sogar „Mitarbeiter“ im „The Outdoorsman“. Ich werde die Zeit dort nicht vergessen, die Herzlichkeit der Leipheimers und diese Stimmung. Und dann ist da noch Mike Hall, den ich dort kennenlernte. Für den Radmarkt habe ich eine Geschichte über „The Outdoorman“ geschrieben.